Was machen eigentlich diese bunten Klebestreifen?

Es ist nun schon einige Jahre her, dass man bei unterschiedlichsten Sportveranstaltungen zum ersten Mal die bunten Klebestreifen sah. Die sogenannten Kinesio Tapes zierten unter anderem Nacken, Schultern, Kniegelenke und Oberschenkel der Sportler.

Parallel dazu hielten die Tapes auch in der Therapie Einzug.

Ich möchte in diesem Beitrag teilen, was die Funktionen und Einsatzmöglichkeiten der Kinesio Tapes darstellen und warum sie so praktisch sind.

Die Wirkweise dieser Form der Unterstützung variiert mit Art der Tapeanlage.
Zu allererst kann man verstehen, dass über das Kleben des flexiblen und dehnbaren Materials Rezeptoren in der Haut stimuliert werden. Somit werden mehr Signale, mehr Feedback an das Gehirn aus dem entsprechenden Gebiet gesendet. Das kann entweder zu mehr Aktivität in der betreffenden Muskulatur führen, z.B. indem an die korrekte Haltung erinnert wird, es kann aber auch entspannend wirken, indem das Tape als Entlastung für gewisse Strukturen geklebt wird, z.B. den Schulter-Nacken Bereich.
Man kann also sagen, dass Schmerzen gelindert werden können und die Funktion für den Alltag unterstützt wird.

Neben dem Einfluss auf die Muskulatur und die Gelenke kann man auch das Lymphsystem mit dem Taping unterstützen. Die Tapeanlage aktiviert die Lymphbahnen, die frei im Gewebe enden und verstärkt so den Abtransport von Gewebewasser.
Auch der Wundheilungsprozess bei blauen Flecken (Hämatome) lässt sich erfolgreich unterstützen. Die Verfärbung eines blauen Flecks deutet darauf hin, wie weit der Körper das Blut, dass sich in dem Bereich angesammelt hat, abtransportieren konnte. Die Farbabstufungen reichen von schwarz bzw. lila, über blau und grün bis gelb. Ich habe Hämatome gesehen, die sich in dem Bereich des Tapes, innerhalb von 1-2 Tagen von tiefschwarz bis gelb verändert haben, während die Bereiche rundherum genauso schwarz waren wie zuvor.

Man kann also davon ausgehen, dass der Stoffwechsel im getapeten Bereich positiv unterstützt wird.

Das Schöne ist, dass man das Tape fast am ganzen Körper einsetzen kann. Zum einen, weil es so eine große Flexibiltät hat, aber auch weil es so viele unterschiedliche Wirkungen zeigt.
Trotzdem ist es keine Wundermethode. In einigen Fällen und Körperbereichen ist der Effekt grandios und in anderen Situationen wiederum kaum nennenswert.
Deswegen ist diese Form der Maßnahme therapiebegleitend und- unterstützend. In meiner täglichen Arbeit biete ich gerne das Kleben von Kinesio Tapes an, die zwischen 7-10 Tagen halten können.
Der Nachteil ist, dass sie keine längere Unterstützung gewährleisten können und dass nicht jeder Patient den Klebstoff verträgt, der dafür genutzt wird.

Probieren Sie einfach aus, ob das Tape eine Möglichkeit ist Sie im Alltag zu unterstützen. In manchen Fällen ist es auch möglich sich selbst zu tapen, wenn man weiß wo und wie.

Also sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie Interesse haben bei der nächsten Behandlung getapet zu werden 😉

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert